Harzer Inklusionsnetzwerk auf dem Weg zum Kita-Preis

Liebe Eltern!

Rund 1.500 Kindertageseinrichtungen und Initiativen haben sich um den Deutschen Kita-Preis 2020 beworben. Das Netzwerk „Elementare Bildung inklusiv“, zu dessen Mitgliedern auch unser Hort „Am Regenstein“vertreten durch unsere Leiterin Frau Herrschaft – sowie die Kita „Am Regenstein“ in Blankenburg (Harz) gehören, hat es unter die zehn Finalisten in der Kategorie „Lokales Bündnis für die frühe Bildung“ geschafft.

Die 2017 gegründete Initiative verbindet knapp 15 Netzwerker aus dem Harzkreis, die ein gemeinsames Ziel anstreben: Inklusion voranbringen. „Wir wollen dem Wort Inklusion die Schwere nehmen“, sagt Sabine Brennecke, Leiterin des Bereichs Kindereinrichtungen und Frühförderung im Cecilienstift Halberstadt. „Natürlich braucht es Rahmenbedingungen, aber diese können auch während des Gehens gestaltet werden. Alles beginnt mit einem ersten Schritt.“

Und dass es sich durchaus lohnt, zeigt zum Beispiel die Kita „Am Regenstein“ in Blankenburg. „Wir sind schon seit vielen Jahren eine integrative Einrichtung und haben viel Erfahrung“, berichtete Kitaleiterin Kathrin Friedrich. „Doch als 2015 viele Kinder mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung zu uns kamen, mussten wir improvisieren und neue Wege gehen.“ Dass die Kinder täglich Lieder in verschiedenen Sprachen singen, ist nur ein Indiz dafür, wie gut dies gelungen ist.

Darum ist die Blankenburger Kita auch eine Hospitationseinrichtung. Das heißt, bestimmte Abläufe funktionieren so gut, dass Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kitas kommen, um sich Impulse und Anregungen zu holen und sich weiterzubilden. Die verpartnerten Einrichtungen tauschen sich regelmäßig aus, sind sich gegenseitig Stütze und Ideengeber.

„Es muss doch möglich sein, dass irgendwann jedes Kind jede Kita besuchen kann, dass die Erzieherteams aus Frauen Männern bestehen, dass Religions- und Sprachenvielfalt keine Hürde darstellt“, erklärt Sabine Brennecke das gemeinsame Ansinnen. „Unser Ziel ist es die Inklusion im Landkreis wirklich voranbringen, interessierte Einrichtungen, die Unterstützung wünschen, können sich jederzeit an uns wenden.“

Und genau das findet das Komitee des Deutschen Kita-Preises preisverdächtig. Derzeit reisen Anna von Kölln von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Peter Bleckmann, Experte für Kinderpädagogik, durch Deutschland, um die zehn Finalisten genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse fließen in einen Bericht für die Jury ein, die letztendlich entscheidet, wer eine Auszeichnung erhält.

Gute Chancen hat, wer Kinder überzeugend in den Mittelpunkt seiner pädagogischen Arbeit stellt, Team, Eltern und Nachbarschaft einbindet sowie aus seinen Erfahrungen lernt.

„Herzlichen Glückwunsch an dieses Team“, sagt Anna von Kölln beim Treffen mit der Netzwerkgruppe in der Kita „Am Regenstein“. „Die Energie und das Engagement sind sehr beeindruckend. Man merkt, wie viel Herzblut hier drinsteckt.“

Alle zehn Finalisten dürfen im Mai 2020 zur Preisverleihung nach Berlin reisen. Dort werden fünf der zehn Finalisten ausgezeichnet. Die erstplatzierte Initiative erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro. Die vier Zweitplatzierten dürfen sich über je 10.000 Euro freuen.

Foto: Stadt Blankenburg (Harz)